Lanz Bulldog Traktoren
Lanz Bulldog – der Traktor schlechthin für viele Liebhaber. Die bei Lanz fast ausschließlich gebauten liegenden Einzylinder Motoren hinterlassen allein schon durch ihren einmaligen Klang einen bleibenden Eindruck. Heute kaum noch für ernsthafte Arbeiten im Einsatz, sind jedoch alle Modelle gesuchte Sammlerstücke, was sich auch im Preis niederschlägt. Die Nachteile in der täglichen Arbeit damaliger Zeit werden heute gerne übersehen. Während konventionelle Dieselmotor-Traktoren schon eine halbe Stunde am Arbeiten waren, wurde beim Lanz der Glühkopf vorgeheizt und der Motor mühsam angekurbelt. Die Schüttelei des mehr als einen Wassereimer fassenden Hubraums der großen Motoren verdichtete nicht nur die Ladung des Anhängers, sondern belastete auch das Knochengerüst von Fahrer und Fahrgästen. Vielleicht gerade deswegen ist heute die Anlassprozedur eines Lanz Glühkopf bei jedem Treffen ein Zuschauermagnet wie eine Zirkusnummer. Verständliche Technik eindrucksvoll demonstriert. Aus diesen Gründen werden Lanz-Modelle wohl „ewig“ leben.
Der Begriff „Halbdiesel“ entstand erst später, er war nie eine offizielle Bezeichnung bei Lanz. Es handelt sich um die Modelle mit Dieselmotoren, die mit Hilfe einer Benzineinspritzung und Zündkerze mittels Pendelanlasser gestartet wurden. Nach dem Warmlaufen des Motors wird auf Dieselbetrieb umgestellt. Das hört sich heute recht umständlich an, war aber damals eine ungeheure Erleichterung gegenüber dem zeitaufwendigen und kräftezehrenden Starten der Glühkopfmotoren. Die langsam laufenden Mitteldruck-Motoren entwickelten einen guten Drehmomentverlauf, Durchzug war in allen Drehzahlbereichen reichlich vorhanden. Beibehalten wurde die Bauweise des liegenden Einzylinder Zweitakters mit reichlich Hubraum, der aber im Vergleich zu den Glühkopfmotoren eine wesentlich höhere Literleistung bei erheblich geringem Verbrauch hatte. Da die Bezeichnung nach Baureihen bei den Neukonstruktionen nach dem Krieg in der mir vorliegenden Literatur nicht mehr eindeutig nachvollziehbar ist, erfolgt ab hier eine Aufteilung nach der Typbezeichnung. Quelle
Steckbrief Lanz D1706 (Halbdiesel)
In der 1952 beginnenden Ära der Halbdiesel war der D1706 der kleinste Schlepper. Mit fast 2,3 Liter Hubraum gegenüber vielen Konkurrenzmodellen dieser Leistungsklasse immer noch gut ausgerüstet, verlor er durch neue Schalldämpfer aber den typischen Klang der Glühkopfmotoren, für viele ein vermeintlicher Nachteil. Nicht so modern war der Motor, immer noch ein liegender Einzylinder wie in Glühkopf-Zeiten. Eine endlich zeitgemäße Erleichterung lag in der Durchführung des Startvorgangs mit einem elektrischen Anlasser. Beim Startvorgang wird Benzin eingespritzt und mit Hilfe einer Zündkerze verbrannt. Nachdem der Motor warm ist, wird auf Dieselbetrieb umgeschaltet. Längst noch nicht bei allen Mitbewerbern Standard, ging hier Lanz den ersten Schritt in die neue Zeit. Die sehr schmale Bauweise der Frontpartie war beibehalten worden, dadurch erhielt der Fahrer optimale Übersicht nach vorn und unten. Auf den ersten Blick erkennbar war die neue Generation am jetzt runden Lanz-Schild auf der Front. In der Zeit von 1952 bis 1955 wurden ca. 7328 Stück gebaut. Quelle