Kramer Traktoren
Kramer (Gebrüder Kramer, Gutmadingen bzw. Kramer-Werke GmbH Überlingen) ist ein ehemaliger, 1925 gegründeter deutscher Traktorenhersteller. Die Standardschlepperfertigung wurde Anfang der 1970er Jahre zugunsten der Baumaschinenproduktion eingestellt. Nach mehreren Zusammenschlüssen und Umbenennungen sind die Kramer-Werke und die Marke Kramer Allrad seit 2007 Teil des Wacker-Neuson-Konzerns. Quelle
Steckbrief Kramer K 15
Die Logik der Typenbezeichnungen bei Kramer ist schwer nachvollziehbar. Der hier beschriebene K15 ist von 1954 bis 1956 gebaut worden, als die ansonsten bei Kramer vergebenen Typenbezeichnungen schon lange mit KA, KB oder KL begannen. Der K15 sollte die Lücke zwischen dem KL(11) mit seinen 11 PS und dem KB 17 mit 17 PS schließen. Darum wurde der MWM Motor, der bis zu 17 PS Leistung ermöglichte, auf 15 PS eingestellt, die schon bei 1850 U/min erreicht wurden. Da die eigene Getriebeproduktion ausgelastet war, wurden die Getriebe bei ZF geordert. Hier kam mit fünf Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang anfangs der Typ A5 zum Einsatz, der später in A5/5 umbenannt wurde. Es wurden insgesamt ca. 3.620 Stück gebaut. Quelle
Steckbrief Kramer KL 130
Der Kramer KL130 ersetzte 1958 den KL12. Als Motor kam nun der Deutz F1L712 zum Einsatz, der mit jetzt 850 ccm Hubraum eine Leistung von 13 PS aufweisen konnte. Das Kramer Getriebe Baugruppe I wurde beibehalten, serienmäßig mit fünf Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang. Auf Wunsch gab es eine zusätzliche Kriechganggruppe, womit sich die Anzahl der Gänge verdoppelte. Die serienmäßige Lenkbremse trat automatisch bei fast vollem Lenkeinschlag in Funktion. Von 1958 bis 1959 wurden ca. 1.455 Stück gebaut. Quelle
Typ: KL 130
Motortyp: F1L 712, stehender, luftgekühlter Einzylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Vorkammerverfahren
Hubraum: 850 ccm
Leistung: 13 PS bei bei 2150 U/min
Gänge: 5/1
Höchstgeschwindigkeit: 20 Km/h
Sonderausstattung:
- Heckkraftheber
- Kotflügel vorne
Baujahr: 1959
Besitzer: Jürgen Hill
Besonderheiten: Teilrestauriert
Typ: KL 130
Motortyp: F1L 712, stehender, luftgekühlter Einzylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Vorkammerverfahren
Hubraum: 850 ccm
Leistung: 12 PS bei bei 2150 U/min
Gänge: 5/1
Höchstgeschwindigkeit: 20 Km/h
Sonderausstattung:
- Riemenscheibenabtrieb
Baujahr: 1958
Besitzer: Uwe Schäfer
Besonderheiten: Teilrestauriert und noch Motorhaube vom Vorgänger (KA 110)
Steckbrief Kramer KL 200
Der Kramer KL200 hat während seiner fast zehnjährigen Bauzeit viele Änderungen erfahren müssen. Angefangen hat dies mit der Optik, anfangs wurde noch die Rundhaube mit horizontalen Lüftungsgittern verbaut, ab Mai 1960 kam die Haube mit nierenförmigen Lüftungsgittern in Blech und ab Juli 1961 in Kunststoff. Wie unten in der Tabelle ersichtlich, wurden drei unterschiedlich Deutz Motoren verbaut, der F2L712, F2L812 und F2L812S, ersterer mit 18, 20 und 22 PS. Dabei wurde die Leistungssteigerung jeweils durch Drehzahlerhöhung erreicht, die bei den späteren Modellen wieder zurück genommen wurde. Von 1964 bis 1967 wurden ca. 5972 Stück gebaut. Quelle
Typ: KL 200
Motortyp: F2L 712, stehender, luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Vorkammerverfahren
Hubraum: 1700 ccm
Leistung: 22 PS bei bei 2250 U/min
Gänge: 10/2
Höchstgeschwindigkeit: 20 Km/h
Sonderausstattung:
- Heckhydraulik
Baujahr: 1962
Besitzer: Pascal Cziomer
Besonderheiten: original Zustand
Typ: KL 200
Motortyp: F2L 712, stehender, luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Vorkammerverfahren
Hubraum: 1700 ccm
Leistung: 22 PS bei bei 2250 U/min
Gänge: 10/2
Höchstgeschwindigkeit: 20 Km/h
Sonderausstattung:
- Heckkraftheber
- Überrollbügel
Baujahr: 1963
Besitzer: Rolf Luy
Besonderheiten: teilrestauriert
Steckbrief Kramer KL 300
Der Kramer KL300 löste 1960 den KL250 ab. Als Motor blieb der Deutz F2L712 erhalten, leistete aber jetzt 28 PS. Ab 1964 kam der überarbeitete F2L812 zum Einsatz, ab 1965 der leisere F2L812S, ohne das sich an den technischen Daten etwas änderte. Das Kramer Getriebe Baugruppe II war jedoch entscheidend überarbeitet. Bisher war die zweite Gruppe als Kriechganggruppe ausgelegt, hier wurde es zum Feinstufengetriebe. Jeder Gang der ersten Stufe wird in der zweiten Stufe mit etwas größerer Untersetzung eingesetzt. Dadurch wird der Schlepper etwas langsamer, kann aber mehr Zugkraft entwickeln. Die Zwischengänge werden mit einer Schaltwippe per Fuß bedient. Wahlweise gab es als KL300S ein schneller übersetztes Getriebe, mit dem 27 km/h Höchstgeschwindigkeit erreicht werden können. Insgesamt wurden von 1960 bis 1968 ca. 5003 Stück gebaut. Quelle
Typ: KL 300
Motortyp: F2L 712, stehender, luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Vorkammerverfahren
Hubraum: 1700 ccm
Leistung: 28 PS bei bei 2250 U/min
Gänge: 10/2
Höchstgeschwindigkeit: 20 Km/h
Sonderausstattung:
- Heckkraftheber
- Kotflügel vorne
Baujahr: 1961
Besitzer: Jürgen Hill
Besonderheiten: restauriert
Typ: KL 300
Motortyp: F2L 812S, stehender, luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Direkteinspritzung
Hubraum: 1700 ccm
Leistung: 28 PS bei bei 2250 U/min
Gänge: 10/2
Höchstgeschwindigkeit: 20 Km/h
Sonderausstattung:
- Mähwerk
- Heckkraftheber
- Kotflügel vorne
- Gesundheitssitz
Baujahr: 1968
Besitzer: Pascal Cziomer
Besonderheiten: Original, schon mit neuem Motor
Steckbrief Kramer KL 600 Allrad
Als der Kramer KL600 im März 1967 erstmalig zu kaufen war, bildete er die Spitze des Verkaufsprogramms bei Kramer. Mit ihm kam nicht nur die neue kantige Form der Motorhauben, sondern auch eine Menge neuer Technik, die hier erstmals eingesetzt wurde. Einige Varianten im Angebot gaben den Käufern die Möglichkeit, das neue Modell auf ihre Wünsche abzustimmen. Einheitlich für alle Modelle war das neue Kramer Getriebe Baugruppe III. Es beinhaltete sechs synchronisierte Gänge, die in drei Gruppen geschaltet werden konnten: schnell, langsam und rückwärts. Dabei konnten die Gruppen unter Last ohne Kupplungsbetätigung geschaltet werde, entweder in die Zwischengänge der langsamen Fahrstufe oder als Wendegetriebe zur Rückwärtsfahrt. Je nach Kundenwunsch waren zwanzig oder dreißig km/h Höchstgeschwindigkeit möglich, wobei die schnellere Variante als KL600S bezeichnet wurde.
Eine hydraulisch betätigte Fußbremse und eine verstärkte Hydraulik für bis zu 2,3 Tonnen gehörten ebenfalls dazu. Die Richtung der Lenkbremse wurde mit einem Schalter auf dem Armaturenbrett vorgewählt, der nach dem Lösen der Bremse automatisch zurückgestellt wurde. Optional konnte auch Allradantrieb geordert werden. Ab Oktober 1968 wurde der neue Deutz Motor F4L912 eingebaut, nun über knapp 3,8 Liter Hubraum verfügte, aber weiterhin 61 PS leistete. Auch hier standen wahlweise Hinterrad- oder Allradantrieb zur Verfügung.
Von den insgesamt 247 verkauften Exemplaren des KL600 mit Vierzylinder Motor wurden 121 Stück damit ausgestattet in der Zeit von 1967 bis 1970.
Typ: KL 600S Allrad
Motortyp: F4L 912, stehender, luftgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Direkteinspritzung
Hubraum: 3744 ccm
Leistung: 62 PS bei bei 2250 U/min
Gänge: 12/6
Höchstgeschwindigkeit: 28 Km/h
Sonderausstattung:
- Allrad
- Schnellgang
- Verdeck
Baujahr: 1969
Besitzer: Pascal Cziomer
Besonderheiten: original Zustand